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Volkshochschule Minden
Königswall 33
32423 Minden
www.vhs-minden.de

Kurs-Nr. 10201
Spurensuche
Franz Boas (1858 – 1942)
und die Wissenschaft vom Menschen

Franz Boas und die Wissenschaft vom Menschen – Teil 3
Ursula Bender-Wittmann / Jürgen Langenkämper

Im dritten Teil der VHS-Serie lernen Sie an 5 Abenden Franz Boas als streitbaren Wissenschaftler und Kämpfer für die Rechte von Minderheiten kennen. Seine Forschungen zum Verhältnis von Rasse und Kultur wirkten über den „Elfenbeinturm Wissenschaft“ hinaus und prägten Öffentlichkeit und Selbstwahrnehmung der USA. Boas stellte die hierarchische Einteilung der Menschheit in „Zivilisierte“ und„Primitive“, in „höhere“ und „niedere“ Kulturen in Frage und sprach sich für eine gleichberechtigte Koexistenz aller Kulturen aus. Er unterstützte die schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA mit wissenschaftlichen Argumenten, argumentierte mit empirischen Studien gegen Einwanderungsbeschränkungen und bekämpfte jegliche Form von nordic nonsense, den Glauben an die Überlegenheit der „weißen“ bzw.„arischen“ Rasse, der in den USA und in Europa an Einfluss gewann. Boas erkannte früh die Gefahr, die vom Nationalsozialismus ausging und bekämpfte ihn nach 1933 als Wissenschaftler und Humanist. Deutsche Forscher und Gewerkschafter verdanken seinem Einsatz die Möglichkeit zur Flucht aus Nazi-Deutschland, und bis zu seinem Tod im Jahre 1942 war Boas überzeugt, dass aus den Trümmern des Regimes „sein“ Deutschland, das er liebte, wiedererstehen würde.



Franz Boas und die Wissenschaft vom Menschen – Teil 2
Ursula Bender-Wittmann / Jürgen Langenkämper

Sie folgen an 5 Abenden den ethnologischen Forschungen Franz Boas´ bei den Indianerstämmen an der Nordwestküste der USA und in British Columbia. Über mehr als vier Jahrzehnte hat der Begründer der amerikanischen Kulturanthropologie vor allem die Kwakiutl-Indianer auf vielen Reisen besucht und erforscht. Dabei untersuchte er ihre Sitten und Gebräuche, ihre Kunst und Mythologie. Für die Sozialstruktur war der sogenannte Potlatch von besonderer Bedeutung. Hier stieß Boas auf eine ausgeprägte Form des auch in anderen Gesellschaften vorkommenden Gabentausches, der seither Generationen von Ethnologen zu weiteren Untersuchungen angeregt hat. Grundlegend wurden aber Boas´ Sammlungen indianischer Märchen und Mythen, zu denen er MitarbeiterInnen seiner Feldforschungen antrieb. Dadurch legte er den Grundstock für spätere ForscherInnen wie den französischen Strukturalisten Claude Lévi-Strauss. Boas´ Forschungen bei den Kwakiutl und anderen Stämmen am Pazifik begründeten seinen ethnologischen Ruhm. Die gewonnenen Erkenntnisse führten ihn zu einer Abkehr von zeitgenössischen evolutionistischen Thesen und legten die Basis für seinen anthropologischen Relativismus.



Franz Boas und die Wissenschaft vom Menschen – Teil 1
Ursula Bender-Wittmann / Jürgen Langenkämper

Sie folgen an 5 Abenden dem Leben und Werdegang Franz Boas´ und lernen so Menschen kennen, die ihn prägten und die er prägte. Neben seinem liberalen Elternhaus ist sein Onkel, der nach New York emigrierte 1848er-Revolutionär Abraham Jacobi, von besonderer Bedeutung. Auch seine wissenschaftlichen Lehrer an deutschen Universitäten, Kollegen und SchülerInnen, darunter Alfred L. Kroeber, Robert H. Lowie, Ruth Benedict und Margaret Mead, werden zur Sprache kommen. Der Wissenschaftler Boas arbeitete an Museen und Universitäten, in Gesellschaften und Vereinigungen. Seinem Verständnis von wissenschaftlicher Verantwortung entsprang auch politisches und gesellschaftliches Engagement: Für die Gleichberechtigung der Kulturen, gegen den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg, in der Zwischenkriegszeit für die unterfinanzierte Wissenschaft in Deutschland und Österreich und später gegen den Nationalsozialismus. Er unterstützte rassisch und politisch verfolgte Wissenschaftler, die in die USA geflüchtet waren, wie den später berühmt gewordenen Anthropologen und Philosophen Claude Lévi-Strauss. Freuen Sie sich darauf, einen der berühmtesten Söhne der Stadt kennenzulernen.

Text VHS

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J. Huelsenbeck, ca. 1868
Franz Boas, 10 Jahre alt
Quelle 1